„Der Abend hat etwas Zwingendes und Eigenständiges. Und das hängt mit der gebürtigen ukrainischen Spielerin Oksana Cherkashyna zusammen, die das Politszenario nutzt, um eine wuchtige Anklage gegen Russland zu halten. Nicht nur wegen des humanitären Terrors, sondern auch wegen des „Ökozids“, den Russland in der Ukraine begeht. Dazu führt uns Cherkashyna in einer kleinen Diashow vor Augen, welche Tier- und Pflanzenarten durch den russischen Krieg bereits ausgerottet wurden: der Steppenkranich, das Fleckengrundhörnchen, der europäische Stör – schlicht registrierend, nüchtern adressiert. Man kann es kaum aushalten. Der Kloß im Hals wird dicker.“
Christian Rakow, Nachtkritik, 12.10.25

 

Die Abstimmungsszenarien, die zur Verfügung stehen, wechseln so zwischen Pest und Cholera, denn jede Klimafrage hat sich mittlerweile zur sozialen Kampfpose zugespitzt: Sollte man Klimaflüchtlinge in noch intakte, reiche Länder kommen lassen und damit soziale Umbrüche dort riskieren oder sollte man sie in Gebiete, die nach der Eisschmelze neu erschlossen wurden, ansiedeln? Sollte man Medien kontrollieren und damit antiwissenschaftliche Fake News unterbinden? Überraschend, dass bei letzter Frage eine Mehrheit mit Ja stimmte. Minkowski und sein neu gegründetes „Theater des Wissens“ spitzen fatal, auch gnadenlos populistisch zu, aber legen damit auch einen Finger in die Wunde.

Doris Meierhenrich, Berliner Zeitung, 12.10.25

 

„Keine Frage: der Abend ist gut gebaut. Er ist eindringlich. Wird er Klimawandel-Verdränger zum Umdenken bewegen? Können Dystopien überhaupt Veränderungen anstoßen, oder brächten utopische Erzählungen mehr? Auch diese Fragen wirft „The Last Conference“ beim Zusehen und Abstimmen auf. Und das ist etwas Positives. Jedes Nachdenken hält das Thema im Bewusstsein.“
Patrick Wildermann, Tagesspiegel, 12.10.25